Peer Gynt – ach falsch, Steinbrück

von Björn Keller

Man sollte meinen, der gemeine Wähler hätte ein klares Urteil über den Politiker Peer Steinbrück gesprochen. Immerhin musste er nicht nur als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, sondern auch als Bundesminister der Finanzen seinen Hut nehmen. Umso verwunderlicher ist, dass Steinbrück immer wieder auf der politischen Bildfläche erscheint und, wie zuletzt geschehen, sogar als Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahl 2013 ins Gespräch gebracht wird. Steinbrück selbst dementiert natürlich immer, Ambitionen auf diese oder auch andere Ämter in der Politik zu haben – und das auf seine gewohnt mürrische Art. Recht glaubhaft erscheint er dabei nicht, denn wer wie Steinbrück die Öffentlichkeit sucht, dem mag man schwerlich abnehmen, sich mit der zweiten Reihe abgefunden zu haben. Wie muss dieser Mann darunter leiden, dass seine Erfahrung und Kompetenz nicht mehr gefragt sind. Steinbrück, der Fantast der Sanierung der Staatsfinanzen, der sich und seine haarsträubenden Ideen für unersetzlich hält. Zöge er sich endlich zurück, dann würde er vielleicht wie Peer Gynt erkennen, dass er wie eine Zwiebel ist – nur Schalen, kein Kern. Aber vielleicht gäbe es dann auch für ihn eine Solveig, die ihn rettet.

Dipl.-Kfm. Björn Keller, Steuerberater, Chemnitz

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